Geschichte von Otto Öllinger und Freunde

1983
v.l.: Michael Langer, Gotthart Seidl und Otto Öllinger im Jahr 1983

Sommer 1981 – Sommer 1989

Angefangen hat alles im Sommer 1981 bei einem Gitarrenkurs von Professor Robert Brojer im Kloster Benediktbeuern. Hier lernte Otto Öllinger zwei ausgezeichnete Gitarristen kennen, den Musikstudenten Michael Langer aus Wien und den Zahnmedizinstudenten Gotthard Seidl aus Tiefenbach. Der erste gemeinsame öffentliche Auftritt, zusammen mit der Gesangsgruppe „Regentropfen“, erfolgte am 15. März 1982 im Pfarrsaal von St. Peter in Passau. Zwei Monate später organisierte Alois Seidl über das Kreisbildungswerk die ersten zwei Konzerte im Landkreis Freyung – Grafenau: am 7. Mai in Waldkirchen und am 8. Mai in Spiegelau, dem Wohnort von Otto Öllinger. Der gebürtige Rottaler aus Bemberg (Gemeinde Wurmannsquick) kam im September 1980 als Religionslehrer und Gemeindereferent in die Pfarrei Spiegelau – Riedlhütte.

Sieben Jahre lang trat das Trio bei zahlreichen Konzerten in Ostbayern und Oberösterreich auf. In dieser Zeit wurden zwei Musikkassetten herausgebracht, unter den Titeln: „Einfach auf’n Weg macha“ (aufgenommen im Mai 1985 in Wien – mit den Liedern „Einfach auf’n Weg machen“, „Da Baam“, oder „Friedenslied“ ) und „O mei“ (Januar 1988 in Eggenfelden – mit den Liedern „O mei“, „I möchte so gern“ oder dem „Liebeslied“). Michael Langer ist heute Professor für klassische Gitarre an der Anton-Bruckner-Universität in Linz und leitet eine Gitarrenklasse am Konservatorium der Stadt Wien – Privatuniversität. Er gilt als anerkannter Gitarrenpädagoge.

Herbst 1989 – Sommer 1993

 Ab Herbst 1989 traten Otto Öllinger und Gotthard Seidl als Duo, auch unter dem Namen „Saitenspringer“ auf. Eine „Live – Aufnahme“ erfolgte im Oktober 1990 bei den Konzerten in Karpfham und Haselbach. Sie wurde als Musikkassette unter dem Titel: Otto Öllinger – Gotthard Seidl „Live“ herausgegeben. Die Aufnahme dokumentiert jenen Abschnitt, in dessen Zeit die Lieder wie: „Kinderlied“ oder „Ein Mann der Blässe“ entstanden sind. Bei den Auftritten in Jandelsbrunn, Thurmannsbang und beim Tiefenbacher Herbststrauβ wirkte auch Karin Seidl mit E- Bass und Konzertgitarre mit.

In diese Zeit fällt auch der Liederwettbewerb zum Thema „Frieden und Umwelt“, bei dem 44 Gruppen aus den Diözesen München-Freising, Regensburg, Salzburg und Passau teilnahmen und Otto Öllinger mit dem Friedenslied auf Platz 2 gewählt wurde. Beim Festival der Lieder sang Otto Öllinger, begleitet von Gotthard Seidl, dieses Lied in der Deggendorfer Stadthalle.

Auch beim Kleinkunstwettbewerb „Arco – Sprungbrettl“, war Otto Öllinger erfolgreich. Neben Ingo Appelt (heute bekannter Comediestar) und „Schinderhannes“ zählte er zu den vier Gewinnern. Den Jury – Vorsitz hatte der Passauer Kabarettist Sigi Zimmerschied. Die Abschlussveranstaltung fand am 28. Mai 1992 im Kupuzinerstadl in Deggendorf statt, bei der auch Gotthard Seidl mitwirkte. Auf Grund dieses Erfolges wurde das Duo Öllinger – Seidl vom Bayrischen Rundfunk nach Straubing ins Gäubodenfest eingeladen, um hier im BR-Zelt ein Konzert zu geben. Die Vorfreude war sehr groβ. Doch dieser Auftritt war ein Reinfall. Das auf Konzertatmosphäre abgestimmte Programm war für diesen Anlass ungeeignet. Die Leute kamen und gingen .durch das Zelt. Wir waren nur ein Rahmenprogramm.

Als Entschädigung wurde dann am 24. Sept. 1993 ein Konzert in Rogglfing (Rottal – Inn) vom BR-Redakteur Bernd Kellermann mitgeschnitten und daraus Lieder im BR gesendet.

September 1993 – Februar 2008

Im Herbst 1993 wurde aus dem Duo Öllinger – Seidl durch Fredi Resch (Akkordeon) aus Spiegelau und Sepp Scholz (Kontrabass und Gitarre) aus Riedlhütte ein Quartett. Der erste gemeinsame Auftritt fand am 24. September 1993 beim Oberwirt in Rogglfing (Rottal-Inn) statt. Dieses Konzert wurde live aufgenommen und als zweite Live-Musikkassette unter dem Titel: „Otto Öllinger – Liedermacher, Volkssänger, Kabarettist – live“ veröffentlicht. Titel wie „Massierlied“, „Du muaβt a wenig a Bazzi sei“ oder das Instrumentalstück „Zum Träumen“ sind hier zu hören.

2006

Über vierzehn Jahre musizierten die vier musikalischen Freunde sehr erfolgreich in über hundert Konzerten im ostbairischen Raum, sei es in Kirchen, auf Kleinkunstbühnen, in Wirtshäusern, Stadtsälen, in der Deggendorfer Stadthalle oder im Kongresshaus in Salzburg. Neben der vielseitigen musikalischen Besetzung mit Gitarren, Akkordeon und Kontrabass war der dreistimmige Gesang ein besonderes Markenzeichen. Im März 2003 wurde in Zusammenarbeit mit dem Bayrischen Rundfunk, zu dem Fredi Resch die Verbindung herstellte, eine Musik – CD mit dem Titel: „So wias is“ aufgenommen.

ottolive2004

Zum Inhalt zählen sowohl die neuen Lieder und Instrumentalstücke wie „Schöne Frau“, „Schlof ned ei“, „Da klone Ma“, „Und i sog hoid oiwei“, „Verdi“ oder „Auf Wiedersehen“ (von Gotthard Seidl) als auch die beliebtesten Lieder und Instrumentalstücke der vergangenen Jahre. Ein weiteres schönes Erlebnis war im Herbst 2007 das 25 jährige Bühnen – Jubiläum, das bei Konzerten in Riedlhütte und Langeneck (Rottal – Inn) begangen wurde. Hier wurden auch die neuen Lieder „Moch da nix draus“ und „Wos soi i nur doa“ aufgeführt.

Frühjahr 2008 bis heute

Im Frühjahr 2008 wurde aus dem Quartett ein Trio. Neben Otto Öllinger und Dr. Gotthard Seidl, der nach seinem Studium der Zahnmedizin noch Gitarre am Konservatorium in Linz studiert hat, ist nun Bettina Scholz aus Kirchberg bei Regen dabei. Sie ist Leiterin einer Musikschule und Musiklehrerin an einer Wirtschaftsschule in Deggendorf. Bettina Scholz hat in München am Konservatorium Hackbrett und Akkordeon studiert und ein Zusatzstudium an der Musikhochschule in Nürnberg absolviert. Mit „Steirischer Harmonika“ und Gitarre trägt sie zusätzlich zur Verschönerung des Klangbildes bei.

Otto Öllinger und Freunde 2010

Der erste gemeinsame Auftritt erfolgte am 7. Juni 2008 in der Neuschönauer Pfarrkirche bei einem Kirchenkonzert zum hundertjährigen Bestehen der Pfarrkirche. Das Repertoire hat sich vor allem instrumental sehr erweitert. Zu den Lieblingsstücken gehören auch die Kompositionen „Meine Gitarre“ und „Gitarrenzauber“ von Reinhold Simmeth aus Frauenau, welche für Sologitarre, Akkordeon und Begleitgitarre arrangiert sind.

Am 20. Febr. 2010 wurde Otto Öllinger und Freunde der Kulturpreis des Landkreises Freyung – Grafenau verliehen. Die Feier fand in einem sehr würdigen Rahmen mit 430 Gästen im Kurhaus von Freyung statt, zu der auch zahlreiche Abgeordnete und Kommunalpolitiker kamen. Die Laudatio hielt Dr. Stefan Rammer, Redakteur der Passauer Neuen Presse. Hier ein kurzer Auszug: „Das Trio greift mit seinen Liedern und Texten ins volle Leben, erzählt von seinen Sorgen, die die Sorgen aller sind. Otto Öllinger passt in keine Schublade. Er ist ein Original und vereint das jazzige mit dem Volksliedhaften, das Klassische mit dem Rockigen. Gotthard Seidl, der Solist an der Gitarre ist kongenialer Partner. „Charisma“ umschreibt Otto das, was Gotthard Seidl auf der Gitarre macht. Mit Bettina Scholz kam eine sehr versierte Musikerin dazu, die am Münchner Konservatorium Hackbrett und Akkordeon studiert hat“ (Stefan Rammer). Das Lied „Glaubst du wirklich“ ist die neueste Schöpfung von Otto Öllinger und kommt beim Publikum sehr gut an. Hier handelt es sich aber nicht um tiefe Glaubensfragen, sondern darum, ob es klug war, eine Katze als Haustier aufzunehmen.

Die Musik von Otto Öllinger und Freunde

Die Auftritte von „Otto Öllinger und Freunde“ sind ein Mischung aus besinnlichen, nachdenklichen und amüsanten Liedern, bereichert mit niveauvoller Musik durch Gitarren, Hackbrett, Akkordeon, Steirischer Harmonika und Scherrzither. Die Lieder von Otto Öllinger bilden den Schwerpunkt der Konzerte. Die Texte sind aus dem Leben gegriffen. Auf bairisch gesungen erzählen sie von Freud und Leid, ebenso von den Ängsten und Sorgen des „kleinen Mannes“. Mit seinen Liedern möchte Otto Öllinger die Leute positiv bestärken. Dabei soll das Fröhliche ein ganz groβes Gewicht haben. Diese lebensbejahende Einstellung hat in den drei Jahrzehnten und hunderten von Konzertauftritten – von Salzburg bis Waldmünchen und von Landshut bis nach Passau vielen Zuhörern gut getan.Otto Öllinger und Freunde

Zusätzlich bereichert wird das Programm durch die klassischen Solostücke auf der Gitarre, vorgetragen von Dr. Gotthard Seidl. Es erscheint oft unglaublich, welche Klangfarben er aus seiner Gitarre zaubert. Er fasziniert die Zuhörer mit seinem Gitarrespiel. Das Publikum ist gefangen von seinem grandiosen Fingerpicking“. Bettina Scholz, ihres Zeichens Musiklehrerin, hat Akkordeon, Diatonische, Gitarre und Hackbrett im Gepäck und kredenzt souverän musikalische Schätze aus der ungarischen, russischen oder brasilianischen Volkskultur oder auch eine muntere Musette aus Paris.

„Wellness“ für Ohren und Seele, so lautete die Überschrift des Presseartikels vom 22. Nov. 2011 in der Passauer Neuen Presse, nach einem Konzert in Bodenmais. Weiter hieβ es: „Das Faszinierende der drei Musiker ist ihr eigener Stil, mit einer Mischung aus heiter-nachdenklichen Texten und genial gespielten Instrumentalstücken in verschiedenen Besetzungen oder solistisch dargeboten. Vielfalt, Präzision, Authentizität, musikalische Hochkultur und das Gefühl von wärmender Herzlichkeit. All dies konnte man bei diesem Konzert spüren!“ Auch die Volksmusik hat ihren festen Platz. Neben Instrumentalstücken werden die Zuhörer eingeladen bei lebensfrohen Volksmusikliedern mitzusingen.