40 Jahre Otto Öllinger und Freunde

In der Reihe „Herbst und Kultur“ bringen das Kulturforum und die Marktgemeinde besondere musikalische Schmankerl auf die KuK-Bühne. Einen wunderbaren Abend für’s Herz und Gemüt mit traumhaften Melodien und grandioser Vielseitigkeit erlebten die zahlreichen Besucher beim Jubiläumskonzert von Otto Öllinger, Bettina Scholz und Dr. Gotthard Seidl mit Gitarren, Hackbrett, Akkordeon und Steirischer Harmonika.

Seit 40 Jahren musizieren Otto Öllinger und Freunde zusammen. Öllinger freute sich über die vielen Besucher und „damit der Herrgott diesen Abend segnet“, wurde das Konzert mit „Oh Herrgott im Himmel“ eröffnet: „I dank dir für mei Lebm, für mei Hoamat, mei Familie, fürs Singa und Spuin, für de Leut, di mi megn und für de, mit denen i mi schwaar dua!“ Von Anfang an verzauberten Otto Öllinger und Freunde das Publikum mit einem Mix aus besinnlichen Melodien, nachdenklichen und amüsanten Liedern. Zwischendurch bereicherte der Liedermacher mit Geschichten aus dem Leben, Witz und Charme den Abend un nahm die Besucher mit in seine Heimat, wo er dem alten Birnbaum als Kind so viel erzählt habe und das auch heute noch mache.

Gesangsunterricht für’s Publikum

Die unkomplizierten, auf bairisch gesungenen Lieder, erzählten vom Alltag des „kleinen Mannes“, von der Lockdown-Phase und von der Waldheimat. Mit schönen Heimatliedern wie „Steig aufi am Berg“ (Text von Karl-Heinz Reimeier), „Tief drin im Böhmerwald steht a kloans Heisal“ oder für alle, die gerne mögen „Lass mi bei dir sein“, begeisterte Otto Öllinger im Duett mit seiner Frau Maria. Das Publikum erhielt einen kurzen Gesangsunterricht, um mit einstimmen zu können. So wurde es zwischendurch ein Konzert für alle im KuK. Die Gitarrensoli, wie „Barcarola“ von Augustin Barrios oder die Selbstkomposition „Warum nur warum“ von Dr. Gotthard Seidl waren meisterhaft gespielt und zeugten von hoher Gitarrenkunst mit wunderbaren Tremolos. Ebenso begeisterten das Publikum die Stücke mit Hackbrett, Akkordeon und Steirischer von Bettina Scholz. Otto Öllinger hab mit „Wenn der Herrgott nicht will, nutzt des gar nix“ – einem Wienerlied von Ernst Arnold aus den 20er Jahren – sowie „Schöne Frau“ oder „Ich bin ein Mann der Blässe“ weiter Einblicke ins Leben.

Otto Öllinger und Freunde fanden sich 1981 zusammen, als der frühere Gemeindereferent aus Riedlhütte den damaligen Musikstudent Michael Langer aus Wien und den Zahnmedizinstudenten Gotthard Seidl bei einem klassichen Gitarrenkurs im Kloser Benediktbeuern kennengelernt hatte. Sieben Jahre lang begeiserte die Gruppe das Publikum bei vielen Auftritten. Von 1990 bis 1993 waren Otto Öllinger und Seidl als Duo unterwegs, manchmal verstärkt durch Gotthards Frau Karin.

„1993 stand ich kurz vor dem totalen Durchbruch“, erinnerte sich Otto Öllinger, als er unter den ersten Vier beim „Graf Arco-Kleinkunstpreis“ im Rennen war. Mit dabei waren damals die Gruppe Baggage, Ingo Appelt und Schinder Hannes, bekannt als Hannes Ringelstetter. Aus der großen Karriere wurde nichts, aber Öllinger waren Familie und sein Beruf als Religionslehrer und Seeelsorger ohnehin immer wichtiger.

Nichtsdestotrotz waren die folgenden Jahre sehr erfolgreich. Bis Februar 2008 durfe er mit Gotthard Seidl, dem bereits verstorbenen Fredi Resch und Sepp Scholz viele Konzerte gestalten. Er erzählte von den Veranstaltungen mit dem Bayrischen Rundfunk, die Resch eingefädelt hatte und der Aufnahme einer CD. „Es war immer iene schöne und interessante Zeit.“ Seit 2008 musizieren Öllinger, Seidl und Bettina Scholz miteinander.

Öllingers großer Dank galt dem Herrgott

Bevor die „Kapelle“ noch mit Zugaben begeisterte, galt Öllingers Dank dem Publikum für den guten Musikgeschmack, dem Organisator Bernd Bachhuber, den Tontechniker Pepperl Uhrmann und Franz Baumann. Danke sagte er auch seiner Frau Maria für das gemeinsame Singen, Gotthard Seidl für die 40-jährige musikalische Begleitung und Freundschaft, sowie Bettina Scholz für Musik und Gesang. Sein größter Dank galt dem Herrgott für jedes Lied und die tausend Geschenke.“Das 40. Bühnenjubiläum spricht für sich. Ihr habt Euch eine musikalische Großfamilie geschaffen und dürft Wertschätzung über die Region hinaus erfahren“, sagte Kulturforumsvorsitzender Bernd Bachhuber am Ende des herausrangenden Konzerts. „Diese Gabe, den Menschen mit Musik und Gesang Freunde zu bereiten, kann man nicht lernen. Das bekommt man geschenkt.“ Als Erinnerung überreichte Bernd Bachhuber allen einen Kunstdruck des Schönberger Künstlers Gerhard Steppes-Michel, mit dem Wunsch, dass Otto Öllinger und Freunde auch zum 50. Bühnenjubiläum zu Gast in Schönberg sind.