Klangkultur im Baderhaus – Otto Öllinger und Bettina Scholz zu Gast beim Kulturausschuss

Auf ganzer Linie überzeugt hat der vom Kulturausschuss Bischofsmais mit seinem Vorsitzenden Franz Hollmayr arrangierte Konzertabend mit Otto Öllinger und Bettina Scholz im Bischofsmaiser Baderhaus. Mit seinem bunt-bayrischen Programmbestach das Duo mit viel Humor, Charme und exquisitem Talent.

„Schee, dass’ euch Zeit genommen habt’s, dass wir unsere Talente an euch weiter schenken können“ – bescheiden und mit seiner sympathisch-ruhigen Art hieß Öllinger die Besucher willkommen. Das erste Lachen des Abends ließ nicht lange auf sich warten, denn der Musiker ergänzte beiläufig, „Vergelt’s Gott für euren Mut und natürlich für euren guten Geschmack“.

Mit einem guten Mix aus ruhigen und fetzigen Musikstücken bescherte das mit dem Kulturpreis des Landkreises Freyung-Grafenau geehrte Duo einKlangerlebnis vom Feinsten auf gut Bairisch. Egal ob lustig unterwegs mit einem Liedtext rund um das „Kammerfenster“, das Klagen eines Mannes wegen der neuen Katze, oder beschwingten, zum Mitschunkeln einladenden Klängen im Dreivierteltakt, die Anwesenden kamen voll auf ihre Kosten.

Nicht lange auf die Folter gespannt wurden die Besucher in Bezug auf die von Öllinger mit geheimnisvollen Blicken angekündigte Überraschung an diesem Abend: Einen Premieren-Auftritt mit seiner Ehefrau Maria. Mit Liederzeilen wie „A Platzl woas i staad und gloa“ und „Los mi bei dia sei“ oder „Tief drin im Böhmerwald“ verzauberte Öllinger mit Gesang und an der Gitarre und seine Frau mit glasklarer Stimme im Nu die Zuhörerschaft. „Derf i kemma heid Nocht zu dia?“, kess forderte das Duo die Männerwelt zum Mitsingen auf. Die prompte, klare Antwort der Frauenwelt folgte sogleich: „Bis zu meiner Haustür, weida oba ned“ – die Frauenwelt ließ sich aber nach und nach leicht von der immer wieder kehrenden Bitte der männlichen Seite erweichen.

Bravourös komponierte Liedzeilen und die vielen frei erzählten Geschichten von Komponist Öllinger gepaartmit seinem erstklassigen Gitarrenspiel und der aparten Moderation erfreuten das Publikum. „Es ist für mich ein großes Geschenk, dass ich mit da Bettina zusammenspielen darf“, würdigte Öllinger die Begabung und das professionelle Können von Bettina Scholz.

Virtuos entführte die Musiklehrerin und studierte Musikerin die Kulturinteressierten in eine harmonische Klangwelt auf dem Hackbrett und überzeugte auf ganzer Linie mit ihrer Fingerfertigkeit auf den Tasten des Akkordeons und auf der SteirischenHarmonika. „Sie werden heute ihren Durchbruch erleben“, auf humoristische Art und Weise kündigte Öllinger seinen Sohn Tobias und Hermann Hupf an, die bei zwei Musikstücken auf Percussion-Instrumenten durchaus Rhythmusgefühl bewiesen.

„Zum siebten Mal sind sie zu Besuch in Bischofsmais, aber seine Frau hat er uns bisher vorenthalten“, verriet Hollmayr abschließend und erbat einen Sonderapplaus für Maria Öllinger.

Text: Sonja Stündler