Wie angekündigt konnte das Sommerkonzert im Innenhof stattfinden, weil das Wetter schön war. Es war so schön, dass die über 50 Gäste gern die schattigen Plätze im Hof aufsuchten.
Otto Öllinger, begleitet vom virtuosen Gitarristen Gotthard Seidl, begeisterte mit seinen Liedern und Stücken, die zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln einluden. Mit seiner Musik brachte er viele Lebenssituationen zu Gehör, die auch bei den Gästen Anklang fanden. Und der Satz aus der Sonderausstellung „am Anfang steht die Begegnung“ wurde Wirklichkeit, weil die Musiker vom ersten Lied an den Kontakt zu den Zuhörenden suchten und auch fanden.
Zweimal wurde das Konzert unterbrochen. Das erste Mal ging die Feuerwehrsirene vom benachbarten Gemeindehaus los. Otto Öllinger stellte sogleich den Bezug her. In der Ausstellung an der Ohnmachtsskulptur von Andreas Kuhnlein und den Aschebildern von Manfrad Mayerle wurde auch in einem Lied der Menschen in Not gedacht. Das zweite Mal läuteten um 12 Uhr die Kirchenglocken. Mit Pfarrer Kaiser wurde der Angelus gebetet. Otto Öllinger dazu: Wie wichtig ist doch die Unterbrechung!
Das Konzert bleibt im Nachklang solch eine Unterbrechung mit einer Zeit zum Nachdenken über sich und das Leben. Wie hat es doch in der Ankündigung geheißen: Jedes Lied ist ein Geschenk Gottes, besonders dann, wenn es auch andere anspricht und anrührt. „Öllinger liebt die Sonnenseiten des Lebens. Er weiß aber auch um die schattigen Stellen wie Leid und Traurigkeit. Seine Lieder strahlen in seiner schlichten Schönheit eine Ruhe und Wärme aus, die viele Menschen berührt und denen die auch Verluste zu beklagen haben, Trost und Hoffnung gibt“.
Von Stefan Rammer